Coronabedingt fiel der Besuch im Weltladen im vergangenen Schuljahr aus und fand dieses Jahr erst im Sommer nach Ende des Lockdowns statt. Umso schöner war es für die sechs Schülerinnen und Schüler der katholischen Religruppe, das faire Frühstück an einem warmen Julimorgen im herrlichen Garten von Familie Bystricky neben der Bächlinger Kirche genießen zu können. Frisch gestärkt erkundete man die vielen verschiedenen Produkte im kleinen, aber feinen Weltladen von Gabi Bystricky, die seit Jahrzehnten ehrenamtlich imBereich Fairer Handel tätig ist.
Erstaunt stellten die 7.-Klässler fest, dass es auch faire Fußbälle gibt, und nahmen sich vor, dem Sportkomitee der Schule vorzuschlagen, beim nächsten Fußballkauf doch fair gehandelte Fußbälle zu erwerben.
„Coron-Abi - die Schule war öfter dicht als wir“ lautete das Motto der diesjährigen Abiturienten. Am Freitag, 16.7.21, fand ab 18:00 die feierliche Zeugnisübergabe, wiederum im Forum des Gymnasiums Gerabronn statt. Der rote Teppich zog sich von den Treppen zur Bühne, die stimmungsvoll mit Blumen geschmückt war. Max Gröner führte mit Anekdoten rund um die Schulzeit des Jahrgangs durch das Programm, weil „schwätzen kann er halt“.
Auch in seiner Rede wies Schulleiter Jochen Uhrhan auf einige Highlights der Schulzeit seit September 2013 hin: Schullandheim im Schapbachhof, Französisch- und Tschechien-Austausch sowie Kloster- und Lateinfahrt nach Süditalien. Die Studienfahrten und alle weiteren, dem Abiturjahrgang vorbehaltenen Aktionen wie Abichillen, Abipartys, etc. mussten durch Corona bedingt alle ausfallen. Was das Abimotto eindrücklich beweist, aber, so Uhrhan, möglicherweise auch dazu beigetragen hat, dass sich die Abiturient:innen mehr der Schule widmen konnten. Die Zahlen sind beeindruckend: mit einem Schnitt von 2,1 liegt der Jahrgang wahrscheinlich um einige Zehntel über dem Landesdurchschnitt, zwei Schülerinnen (Johanna Beil und Hannah Kraft) erreichten die Traumnoten von 1,0 und zehn Schüler*innen haben einen Durchschnitt besser oder gleich 1,5. In Anlehnung an die Pinguin-Geschichte von Eckhard von Hirschhausen wies Uhrhan darauf hin, dass kein Pinguin in der Steppe schwimmen kann, ebensowenig wie für jeden Mathematik das Lieblingsfach ist. Nun geht es für alle darum, ihr Meer zu finden, in dem sie ihre Stärken zeigen und ausleben können. Mit den besten Wünschen für die Zukunft schloss der Schulleiter seine Rede.
Es folgten die Danksagungen der SMV für die aktive Mitarbeit in den verschiedenen Komitees (siehe Foto unten) sowie die individuelle Zeugnisübergabe. In der Jahrgangsrede von Jennifer Schmidt und Lea Schulz wurde auf den Schweiß, die Tränen und die Mühe auf dem Weg zum Abitur hingewiesen, aber auch auf die wertvolle Unterstützung von Seiten der Schulleitung („Papa Jochen“) und die Lehrer*innen, die sich während der Corona-Zeit dem „Endgegner Computer“ stellen mussten.
Nach einer 40minütigen Pause, die für Gespräche und den Kauf von Getränken genutzt werden konnte, wurden zahlreiche Fachpreise an die Abiturient:innen verliehen. Auffällig war, dass fast der gesamte Jahrgang auf der Bühne stand. Eine Häufung der Preise zeichnete sich bei Johanna Beil und Hannah Kraft ab. (Foto oben. Alle weiteren Preisträger*innen sind in der Tabelle verzeichnet.)
Jana Uhl, Trägerin des Scheffelpreises, ging in ihrer Rede elegant von den Erkenntnissen aus den vier Deutsch-Lektüren zu hilfreichen Weisheiten für das weitere Leben über.
Den Sozialpreis der Eltern für besonderes Engagement für den Jahrgang und die Schule erhielten in diesem Jahr ausnahmsweise zwei Abiturientinnen: Jana Lukjantschuk und Lea Schulz. Der Elternbeirat nutzte den feierlichen Rahmen für die Verabschiedung der scheidenden Kollegen Sebastian Spath und Max Dreger. Ein besonderer Dank wurde ebenfalls Elke Jäger für die Betreuung der Cafeteria ausgesprochen.
Im letzten größeren Programmpunkt bedankten sich die Abiturient:innen bei ihren Leistungskurslehrer*innen. Dabei wurde oft die sehr gute Vorbereitung aufs Abitur und die familiäre Atmosphäre betont. Bei der Übergabe der individuellen Geschenke wurden immer wieder kleinere Erlebnisse aus dem Unterricht oder den außerunterrichtlichen Veranstaltung zum Besten gegeben, die diesen Eindruck unterstrichen. Die festliche Beleuchtung verlieh insbesondere bei aufkommender Dunkelheit dem Abend einen besonderen Rahmen.
Die Abiturient:innen des Gymnasiums Gerabronn 2021:
Linda Altamirova, Manuel Bast, Johanna Beil, Julia Bischoff, Marcel Boschet, Daniel Brenner, Daniel Csöke, Joshuar Diemar, Alisa Dietz, Angelina Erhardt, Matthias Frey, Max Gröner, Kathleen Hanselmann, Dennis Hauber, Felix Herberger, Jule Heuschmann, Janek Hoffmann, Owen Hoffmann, Frederik Horrenberger, Julian Horrenberger, Livia Kauz, Vanessa Keller, Hannah Kraft, Finn Krauß, Jonathan Lang, Jana Lukjantschuk, Etienne Mandl, Fabienne Nimrichter, Sophie Oberndörfer, Annelie Offenbach, Noah Ritter, Mika Samuel Rohn, Benjamin Sachse, Natalia Schewtschenko, Judith Schlumberger, Jennifer Schmidt, Jannis Schüttler, Lea Schulz, Sarah Stephan, Jana Uhl, Jule Wagner, Zoe-Rahel Walter, Lisa Weber, Marco Weiß, Marcel Wirtz und 5 weitere Schüler*innen
Unsere Preisträger:innen
Ethik-Preis |
Johanna Beil |
Kunst-Preis |
Hannah Kraft |
Englisch-Preis
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Jonathan Lang Kathleen Hanselmann Vanessa Keller |
Deutsch-Preis |
Lisa Weber Natalia Schewtschenko Hannah Kraft |
Spanisch-Preis |
Kathleen Hanselmann |
Geographie |
Julian Horrenberger Frederik Horrenberger Benjamin Sachse |
Sport-Preis (Landessportpreis 150,-)
Intern für sehr gute Leistungen! |
Noah Ritter Jana Uhl Jule Wagner
Jule Heuschmann |
Chemie-Preis für besten Chemiker |
Johanna Beil |
Biologie |
Lea Schulz |
Geschichtspreis d. historischen Vereins: |
Hannah Kraft |
Preis d. Deutschen Physikalischen Gesell.
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Johanna Beil Janek Hoffmann Frederik Horrenberger Julian Horrenberger |
Preis d. Deutschen Mathematiker Vereinig.
Mathe-Preis Schule intern |
Johanna Beil Hannah Kraft Finn Krauß Kathleen Hanselmann Frederik Horrenberger Julian Horrenberger Mika Rohn |
Ferry-Porsche-Preis |
Johanna Beil |
e-fellows-online-stipendium (Abiturschnitt 1,5 und besser) |
Johanna Beil Hannah Kraft Lisa Weber Jana Uhl Hanselmann, Kathleen Natalja Schewtschenko Julian Horrenberger Frederik Horrenberger Jana Lukjantschuk Jule Wagner |
Scheffel-Preis: |
Jana Uhl |
Jahrgangsbeste: (höchste Punktzahl) |
Johanna Beil 1,0 Hannah Kraft 1,0 |
Studienstiftung d. Deutschen Volkes: |
Johanna Beil Hannah Kraft |
Nachdem im Religionsunterricht der 9. Klasse das Thema Antisemitismus erneut aufgegriffen wird, bietet es sich an, eine Begegnung mit einem jüdischen Freiwilligen im Rahmen der Initiative „Meet a Jew“, deren Schirmherr unser Bundespräsident ist, durchzuführen.
So fand diese in diesem denkwürdigen Jahr, in dem wir auf 1700 Jahre Judentum in Deutschland zurückblicken, ganz bewusst statt. Angesichts der eskalierenden antisemitischen Straftaten im vergangenen Jahr besonders nötig und im Rahmen unseres Weges als „Schule ohne Rassismus“ passend, trafen sich interessierte Schüler:innen der 9. Klassen, um sich mit dem 23-jährigen Studenten der jüdischen Religionslehre Ari Wedde aus Mannheim zu unterhalten.
Das Gespräch handelte vom Alltagsleben eines jüdischen jungen Menschen („Wie komme ich an koscheres Fleisch?") über sein Gebetsleben bis hin zum Nahostkonflikt. Zu diesem betonte Ari, dass dieser auch ein Grund für ein Ansteigen antisemitischer Ressentiments darstelle, da viele Menschen nicht zwischen der Politik des Staates Israel und dem Judentum an sich unterscheiden könnten.
Besonders interessierte die Jugendlichen, ob Ari bereits einmal antisemitische Übergriffe erlebt habe. Da er keine Kippa trage, so betonte er, sei er in der Öffentlichkeit nicht als Jude erkennbar. Lediglich in seiner Jugend sei er auf einer Geburtstagsfeier mal zusammen mit seinen jüdischen Freunden verschlagen worden.
Die Begegnung fand corona-konform online statt. Auf dem Foto sieht man Ari, wie er die jüdischen Gebetskapseln, genannt Tefillin, vorstellt.
Am Ende blieben die 9.-Klässler und ich mit einem dankbaren Gefühl zurück, einen engagierten, aufgeschlossenen jungen Menschen, der dem modernen Judentum angehört, kennengelernt und gesprochen zu haben.